Frisch nach den Sommerferien fand im September ein weiteres Modul für die Junior Ranger Thurauen statt. Was sind das eigentlich für Vögel in den Thurauen, die über uns ständig ihre Kreise ziehen? Gibt es hier in der Gegend denn nicht so eine Station, wo man Vögel pflegt? Um diese Fragen zu beantworten, haben die Junior Ranger die Greifvogelstation in Berg am Irchel besucht (https://greifvogelstation.ch/). Hier sollten sie erfahren, was Greifvögel, Eulen und Falkenartige so besonders macht.
Vogel ist nicht gleich Vogel
Die Junioren trafen sich an einem sonnigen Nachmittag in Berg am Irchel. Die Stimmung war neutral bis positiv, denn man wusste einfach nicht, was einem nun nach den Sommerferien so erwartet. Um die Stimmung etwas zu lockern, gab ich eine kurze Einführung und einer der Junioren hatte in den Ferien die Überreste eines montanen Tieres gefunden. Das Raten, um welche es sich dabei handeln könnte, begann.



Zu Fuss ging es zur Station, wo wir von Andi, Jan und Amber empfangen wurden. Vor aufmerksamen Zuhöhrenden vermittelten sie zunächst Basisinformationen: Was sind Vögel, was haben wir hier für Vögel, warum liegt gerade in Berg am Irchel der Fokus auf Greifvögeln.



Später ging es in den Lehrsaal, wo uns die ersten Präparate erwarteten. Sogleich drückten sich die Junioren die Nasen an den Scheiben platt. Fragen über Fragen strömten plötzlich aus den Kindern heraus: „Dürfen wir den Vogel anfassen?“ (Man merkt wohl doch meinen „schlechten“ Einfluss.) „Ist das ein echtes Tier? Wie alt ist das Tier? Warum bewegt sich das Tier nicht?“



Um diese Fragen zu beantworten, wurden einige Präparate auf den Tisch gestellt und die eigentliche Theorie ging los. Was sind Greifvögel? Warum haben sie, ähnlich wie Grossraubtiere, einen so schlechten Ruf? Sind Eulen auch Greifvögel? Worin liegen die Unterschiede der Federn bei den beiden Familien? Wie töten Habichte und wie Falken. Was fressen Rotmilan, Habicht und Falke eigentlich?




Die Junior Ranger sogen alles Gesagte wie Schwämme auf und es herrschte rege Beteiligung.
Ein bisschen Spass muss sein
Nach einer langen Diskussionsrunde gab es dann erstmal eine Pause. Die perfekte Zeit wieder Schabernack zu treiben und die optimale Zeit für „Bully“-Dario sein Pausengeld fordern.


Nach der Pause spielten wir noch ein kleines Spiel. Das Mäusespiel, bei dem der Suchende die Augen schliesst und auf die „Mi-Mi-Mi-Mi’s“ der herumstehenden „Mäuse“ hört und sie per Geräusch fangen muss. Ja, ich wurde auch gezwungen, mit zu spielen.


Theorie ist schön und gut, aber wo sind denn nun die „echten“ Tiere
Nachdem die Junioren zumindest etwas ausser Puste waren, wurde das Modul fortgesetzt. Nun kamen die Erklärungen, zur eigentlichen Aufgabe der Greifvogelstation. Dazu wurden uns Tiere gezeigt, die zum Beispiel nach einem Flügelbruch nun auf dem Weg der Besserung sind. Diese Verletzungen geschehen durch Autos, Oberleitungen und andere Unfälle.




„Wir gewöhnen sie hier nicht an den Menschen. Es sind Wildtiere und so sollen sie auch wieder in ihr normales (Wildtier)leben zurückgeführt werden, nachdem sie genesen sind. Ohne grossen menschlichen Einfluss.“
So die berufliche Einstellung der Greifvogelstation. Die Junioren bestaunten die Arbeit.



Wenn die Tiere im System aufgenommen und die Verletzungen behandelt wurden, kommen die Tiere in eine Voliere. Diese dient dazu, die Tiere eine Zeit lang zu beobachten und ihren Genesungsfortschritt zu überwachen, bevor sie wieder freigelassen werden.



Das Abschiednehmen zog sich deutlich in die Länge, da die Junioren offenbar nicht genug von den Vögeln bekommen konnten. Zum Abschluss wurden noch letzte und allerletzte Fragen beantwortet.

Soweit von uns aus den Thurauen. Euer Ranger Dario.