Der Thur auf der Sp(h)ur

Am 16.09.2020 verlief das zweite Treffen dieses Jahres und das Erste für unsere Eisvogelgruppe, mit viel Spiel, Spass und Wissen. Die Thur hat sich, nach dem Hochwasser vor einiger Zeit, wieder beruhigt und der Pegel ermöglichte uns endlich eine gemeinsame Wanderung durch den Fluss.

Vorbereitung auf den Marsch

Nachdem alle angekommen waren, wurden sogleich Sandalen und Gummistiefel angelegt. Wir sind ab dem Parkplatz Ellikerbrücke (https://goo.gl/maps/n1azU8vedUJJZx7NA) ,dem Bindepunkt zwischen Flaach und Ellikon am Rhein, losgegangen. Von dort aus war geplant die Thur hinaufzulaufen. Nach einem kleinen Thur 1 x 1 fürs Allgemeinwissen und einem Sicherheitstraining für Fliessgewässer brannten die Junioren schon drauf endlich los zu können.

Die Junior Ranger machen sich parat um die Thur zu erkunden.

Nach meinen Erzählungen, dass beim Hochwasser Ende August gut 800m3/s, sprich gut 800’000L/s, die Thur herunter geschossen kamen und sich hier seit dem letzten Junior Ranger Treffen entlang des Thurufers einiges geändert hat, mussten unbedingt die neuen Prallhangflächen auf der anderen Uferseite erkundet werden. Unter allem Umständen…ohne Rücksicht auf Verluste…weil eine Uferseite wohl nicht genug war… Junior Ranger.

Ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Angst auf nasse Hosen stürmte man den Fluss hinauf.

Neben Spuren unterschiedlicher Wasservögel konnten an diesem offenen Erdhang auch noch Biberspuren gesichtet werden. Um sich von der Situation ein besseres Bild zu machen, lohnt es sich von verschiedenen Stellen aus nach Spuren zu suchen. Oben auf dem Ufer entdeckten die Junior Ranger nicht nur Biberspuren, sondern gleich einen ganzen Schwarm Fische, der bei uns kurz rastete um die Thur dann weiter hinauf zu schwimmen.

Auch das Ufer birgt Geheimnisse

Durch das noch plattgedrückte Grass lassen sich im Moment auch viele andere Auenbewohner entlang des Ufers finden. So zum Beispiel auch der Grasfrosch (Rana temporaria). Ein regelmässiger Gast in unseren Feuchtbiotopen. Fun fact: Des Nachts ist der Grasfrosch auf der Jagd und am Tag versteckt er sich für gewöhnlich in der Vegetation. Ausser scharfe Junior Ranger Augen machen in ausfindig, dann muss er sich begutachten lassen.

Hier durchsuchten die Junior Ranger das plattgedrückte feuchte Ufergras nach Tieren und fündig wurde man mit einem Grasfrosch.

Es wurden an diesem Tag aber auch makabere Funde gemacht. Ein Buntspecht (Dendrocopos major) fiel einem Beutegreifer zum Opfer. Nach eingehender Untersuchung des neuen Junior Ranger Forensikteams kam man zum Schluss, dass es sich aufgrund der Bissspuren um etwas Marderartiges handeln musste… Wir werden noch etwas an der Rissanalyse der Junioren arbeiten müssen, aber schon mal kein schlechter Anfang.

R.I.P kleiner Buntspecht. Trotz bereits aktiven Totengräbern in den Überresten liess sich keiner seinen Erkundungsdrang nehmen.

Das Ziel und was hat man auf den Weg dorthin verstanden

Nach der ersten Wanderung durch den Fluss und das Spurenlesen kam der Hunger. Zum Glück war das Ziel, die Kiesbank Neugrüt, nicht mehr weit. Mit dem Feldstecher konnte man bereits den weitläufigen Prallhang ausmachen.

Endlich nach langem Stampfen im Wasser und hohem Grass die Anfänge der Kiesbank.

Nach einer weiteren Lektion wie es durch den Fluss zu dieser skurrilen Landschaftsbildung kommt, wurde endlich Pause gemacht. Magen füllen und Füsse kühlen.

Endlich die lang ersehnte Pausebei wunderschöner Sicht auf eine Prallhangfläche mit Eisvogel nestern.

Danach ging es noch um den Geschiebehaushalt der Thur, Strömung und Flussbett. Obwohl man eigentlich gut durch die Thur laufen kann, kann es recht schnell recht tief werden. Je nachdem wie sich Strömung und Geschiebe verhalten. Hier wird sich nun endlich vorsichtig vorgetastet.

Vorsichtig wird sich mit einem Stock vorgetastet. Schaffen wir es nochmal über den Fluss?

Kurz vor dem Ende des Treffens konnte man sich nochmal als Künstler versuchen. Hier ging es darum das Prinzip der Flussschlaufenbildung, dem sog. mäandrieren verstanden zu haben. Neben im Fluss sterbenden Strichmännchen, die auf ihrem Weg flussabwärts massig Extremitäten einbüssen, kann ich doch mit Stolz sagen, dass sie das Prinzip an sich doch gut verstanden haben 😊.

Das Strömungsverhalten wurde verstanden. Die Achtung vor Strichmännchen leider noch nicht 😦 .

So kam das erste Treffen der Eisvogelgruppe zum erfolgreichen Ende. Auch ich habe an diesem schönen Tag einiges neues lernen dürfen. Darunter zum Beispiel: Sandalen und hohe Hosen sind bei weitem die bessere Wahl für die Erkundung des Flusses!

Hat seine Lektion gelernt. Ranger Dario braucht noch höhere Gummistiefel.

Soweit von uns allen aus den Auen. Ich hoffe euch auch bald bei uns begrüssen zu dürfen.

Liebe Grüsse,

euer Ranger Dario und euere Junior Ranger Thurauen.

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