Vom November bis März heisst es beim Förster Holzen, Holzen und noch mehr Holzen! Wir durften zum zweiten Mal den Förster Michel Kern in der Gemeinde Winkel besuchen. Es war extrem spannend einen so tiefen Einblick zu kommen. Herzlichen Dank Michel!
Michel hat uns erklärt wieso überhaupt Bäume gefällt werden. Ein Grund ist der Buchdrucker. Der kleine Käfer lebt zu Tausenden unter der Borke von Fichten. Die Larven der Buchdrucker ernähren sich dort von den nährstoffreichen Säften des Baumes und können dadurch erheblichen Schaden anrichten. Wir haben unzählige Rindenstücke gefunden, wo die Gänge der Larven zu sehen sind. Durch ein kleines „Löchli“ in der Rinde fliegen sie aus, sobald sie ausgewachsen sind.

Um eine Massenvermehrung zu verhindern, werden befallene Bäume im Winter geholzt. Wir durften Schritt für Schritt dabei sein, wie so eine Baumfällung abläuft. Es braucht eine passende Sicherheitsausrüstung, die richtigen Werkzeuge und vor allem ganz viel Know-How.

Um die Fallrichtung zu bestimmen wird ein Keilschnitt mit der Motorsäge gemacht. Mit dem Meter kann nochmals ganz genau kontrolliert werden, in welche Richtung der Baum fällt.

Es war beeindruckend zu sehen mit welcher Genauigkeit die einzelnen Schritte durchgeführt wurden. Und das ist auch wichtig, denn: Forstwart ist schweizweit der gefährlichste Beruf!
Nachdem die Fallrichtung ganz genau bestimmt, die Gefahrenquellen kalkuliert und der Fluchtweg für den Förster gekennzeichnet wurden, sank der tonnenschwere Baum mit einem Knall zu Boden.

Wir konnten nun von Nahem nochmals die Schnitttechnik begutachten und den Baum genauer unter die Lupe nehmen. Wir haben fleissig die Ringe gezählt. Die vom Buchdrucker befallene Fichte war um die 100 Jahre alt.
Danach ging es weiter durch den Wald. Wir haben uns mit der Waldverjüngung und der Holznutzung beschäftigt. Zum Abschluss hatten wir ein riesiges Glück. Der Vollernter war gerade in Betrieb und wir konnten die 12 Tonnen schwere Maschine anschauen.

Der Holzvollernter ist wirtschaftlicher, denn es können mehr Bäume gefällt und verarbeitet werden als mit der klassischen Methode.

Der Arm des Vollernters übernimmt gleich mehrere Aufgaben. Der Baum wird in kürzester Zeit gefällt, entastet und auf eine bestimmte Länge zugeschnitten. Es war extrem beeindruckend diese riesige Maschine im Einsatz zu beobachten.

Was für ein spannender und beindruckender Nachmittag. Nochmals herzlichen Dank an Michel und alle anderen Forstarbeiter, die sich Zeit genommen haben, uns ihre wertvolle Arbeit näher zu bringen!
