Nach dem wir das letzte Mal ein Wildbienenhotel gebaut haben, ging es weiter zum Thema Wildkräuter. Denn jedes Hotel benötigt auch ein Restaurant um seine Gäste zu verköstigen – und so führte uns das Wildbienenhotel zu den Wildkräutern im Torfriet.
Wir schauten uns 10 typische Wild- und Heilkräuter im Torfriet an, so dass wir diese anschliessend erkennen und bestimmen konnten. Welche Inhaltsstoffe haben sie, sind sie essbar, wie und wo werden sie angewendet? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, wurden zu jedem Wild- und Heilkraut eine Informationskarte erstellt, welche den Junior Rangern verteilt wurden. Auf dem Weg zur Grillstelle war es die Aufgabe eines jeden Rangerst, die Pflanze zu finden, zu erkennen und uns allen vorzustellen. Dabei haben wir uns die folgenden 10 Pflanzen genauer angeschaut:
- Grosse Brennnessel (Urtica dioica)
- Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)
- Mädesüss (Filipendula ulmaria)
- Löwenzahn (Taraxacum officinale oder neu Taraxacum sect.)
- Waldsauerklee (Oxalis acetosella)
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
- Huflattich (Tussilago farfara)
- Blacke, Stumpfblättrige Ampfer (Rumex obtusifolius)
- Buschwindröschen (Anemonoides nemorosa)
- Brombeeren (Rubus sect.)
Nach dem wir alle Pflanzen gefunden haben, stapften wir auf dem Weg zur Feuerstelle durch den Wald…

Unterwegs assen wir zur Stärkung noch etwas Waldsauerklee.



Anschliessend stellten wir über dem Feuer eine Salbe mit selbst gesammelten Kräutern her. Die Junior Ranger konnten zwischen eine Salbe mit Spitzwegerich oder Brennnessel wählen. Siehst du auf dem Foto, wofür sie sich entschieden haben? Gerne kannst du es uns in die Kommentare schreiben 🙂

Doch HALT!!! Da lag noch etwas auf dem Waldboden…ein uralter Draht und mehrere Metallgitter. Daran können wir nicht einfach so vorbeilaufen, da sich Wildtiere daran verletzen könnten. Daher haben wir einen Zwischenstopp gemacht und alles eingesammelt, was mir mitnehmen konnten.

Danach gings ans eingemachte, es wurde Holz gesammelt, Feuer gemacht, grilliert, die Pflanzenteile klein geschnitten und auf dem Feuer im Öl eingekocht.



Falls du ebenfalls eine Salbe herstellen möchtest, findest du das Rezept unten stehend:
Es kann Olivenöl (muss EXTRA VERGINE sein) oderr auch hochwertiges Sonnenblumenöl verwendet werden. Wir haben Sonnenblumenöl genommen. Wir haben 500 ml Öl verwendet, um damit 10 Portionen à ca. 50 ml herzustellen.
- Spitzwegerich-Blätter oder Brennnessel (Blätter und Stiel) grob hacken und in den Topf geben.
- Hinweis: Die Pflanzenteile müssen so trocken und sauber wie nur möglich sein. Darauf achten, dass keine Erde oder sonstige andere Materialien dabei sind! Sollte es regnen oder sollten die Pflanzenteile nass / feucht sein, unbedingt Haushaltspapier oder ein Stofftuch mitnehmen, um die Pflanzenteile zu trocknen / abzutupfen.
- Sonnenblumenöl hinzufügen. Alle Blätter sollten gut mit Öl bedeckt sein.
- Sonnenblumenöl erhitzen und das Blatt-Öl-Gemisch sanft ziehen lassen, bis sich die Blätter dunkel verfärben. Das Öl soll leicht simmern, aber nicht sprudelnd kochen.
- Topf vom Feuer nehmen und etwas abkühlen lassen, danach in einen anderen Topf mit einem Metallsieb absieben.
- Etwas Bienenwachs hinzugeben und mit der Kelle verrühren.
- Pro 100 ml Öl 12 Gramm Bienenwachs hinzufügen. Für eine etwas weichere Variante, zwei Gramm weniger, für eine etwas festere, zwei Gramm mehr.
- In unserem Fall von 500 ml Sonnenblumenöl sollten 60 g Bienenwachs (+/- 10 g) verwendet werden.
- Um die Konsistenz der Salbe zu prüfen, eine Probe entnehmen und auf einem kalten Gegenstand (z.B. Trinkflasche) erkalten lassen.
- Ist die Salbe zu flüssig, noch etwas Wachs hinzugeben. Wenn sie zu fest ist, noch etwas Öl hinzufügen. In unserem Fall hat es mit 60 g stets super gepasst.
- Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist, die fertige Salbe in die Einmachgläser füllen.
Et voilà, schon habt ihr eine perfekte Salbe für zu Hause.


Mega cool! Vielen Dank fürs Teilen! 🙂